Eine der besten Sachen zum Selbermachen, die ich bisher probiert habe! Das Brühepulver aus dem Supermarkt mochte ich noch nie, ich hatte davon immer ein Kratzen im Hals und nach guter Brühe schmeckt es schon mal gar nicht. Viele Gerichte, wie beispielsweise Risotto, hängen von einer guten Brühe ab. Aber wer hat schon immer Zeit sich schnell eine Brühe zuzubereiten? Ich gebe zu, dieses Rezept braucht lange, auch wenn ihr wenig dabei zu tun habt, aber es lohnt sich und ist sehr ergiebig. Im Folgenden findet ihr ein Basisrezept, ihr könnt es aber auch nach eurem Wunsch anpassen und Zutaten verändern, weglassen und hinzufügen.
Brühepulver selbstgemacht
Zutaten für etwa 500g Rinderbrühepulver:
3 Stangen Lauch
1 Bund Petersilie
8 Möhren
2 Zwiebeln
4 Stück Rinderknochen
1/2kg Rindfleisch für Brühe
5 Stangen Sellerie
viel grobes Meersalz (pro kg Gesamtzutaten etwa 100g Salz)
Olivenöl Gold der Maremma
Für die Zubereitung empfehle ich ein Dörrgerät, da es weniger Strom verbraucht als der Backofen
(das Gemüse könnt ihr direkt für die Zubereitung kaufen, noch besser weil preiswerter ist es aber, wenn ihr nur Reste verwendet, die von anderen Zubereitungen überbleiben. Sie müssen nur gut gesäubert werden. Beispiel: statt Möhren nehmt ihr Möhrenschalen und Reststücke, die von Möhrensalat übrig bleiben; Zwiebelschale, die von einer Zwiebelsuppe übrig bleiben etc.)
Zubereitung:
Das Gemüse, das Fleisch und die Kräuter kleinschneiden und zusammen mit den Knochen in 6EL Olivenöl Gold der Maremma bei mittlerer Temperatur braten bis Flüssigkeit entweicht, das Salz zugeben und weiterbraten. Das Salz entzieht den Zutaten viel Flüssigkeit, ihr müsst nun solang kochen, bis diese Flüssigkeit komplett verdampft ist. Regelmäßig umrühren.
Vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen.
Zubereitung im Dörrgerät:
Wenn nötig, die größeren Stücke klein schneiden, um sie für das Dörrgerät vorzubereiten. Die Knochen entfernen. Alles flach auf den Gittern verteilen und etwa 10 Stunden trocknen (die Zeit kann von Gerät zu Gerät sehr unterschiedlich sein).
Die getrockneten Stücke in eine Küchenmaschine geben und fein zerkleinern bis ein Brei entsteht (noch ist er sehr fettig, aber auch das lässt nach). Diesen in kleinen Portionen zwischen zwei Scheiben Backpapier etwa 0,5cm dünn ausrollen und in Rechtecke schneiden.
Die Rechtecke mithilfe eines Tortenhebers oder Küchenspachtels etc auf die Gitter des Dörrgerätes geben und weitere 5-6 Stunden trocknen bis die Rechtecke staubtrocken sind.
vorher |
nachher |
Wieder alles in die Küchenmaschine geben und zu Pulver zerkleinern. Sollte es noch immer feucht sein, das Pulver auf ein Backblech geben und bei etwa 80°C im leicht geöffneten Backofen weiter trocknen.
In Gläsern luftdicht verschließen und an einem trockenen und dunklen Ort aufbewahren.
Zubereitung im Backofen:
Die Knochen entfernen und den Rest grob klein schneiden, in der Küchenmaschine zerkleinern bis eine krümelige grobe Masse entsteht. Im etwa 80°C heißen leicht geöffneten Ofen auf Backpapier für 6-8 Stunden trocknen. In der Trockenzeit zwei- bis dreimal in der Küchenmaschine zerkleinern, bis es ein feines, trockenes Pulver wird.
In Gläsern luftdicht verschließen und an einem trockenen und dunklen Ort aufbewahren.
Ich kenne mich nicht mit Haltbarkeitsdaten getrockneter Produkte aus, aber ich kann euch sagen, mein letztes Brühepulver habe ich innerhalb von 5 Monaten nach Herstellung verwendet und selbst das letzte Mal schmeckte es noch wie frisch. Damals hatte ich etwa die Hälfte der Zutaten verwendet und erhielt ein 250g Glas. Mit dem angegebenem Rezept habe ich ein 500g Glas heraus bekommen sowie zwei kleine (etwa 50g) zum Verschenken.
Um eine kräftige Brühe aus dem Pulver zu kochen, reicht 1TL Brühepulver auf einen Liter kochendes Wasser. Das Pulver löst sich nicht auf wie das Gekaufte, was jedoch nicht weiter stört. Nur für eine klare Brühe müsst ihr sie vor dem Servieren sieben.
Die Zeiten hören sich erstmal mächtig an, aber bedenkt, dass das Dörrgerät sehr wenig Strom verbraucht (Kosten zw. 0,15-0,20€/ Std.) und ihr danach sehr lang den Geschmack von frischer Brühe in nur kurzer Zeit genießen könnt. Die Zubereitung im Ofen ist deutlich schneller, aber geschmacklich, preislich und von der Trockenheit überzeugte mich die im Dörrgerät mehr.
Über Kommentare zu euren Varianten würde ich mich - wie immer - sehr freuen.
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